Warnung vor vermeintlich günstigen Angeboten durch Wanderarbeiter
Verlockende Angebote können schnell zum Albtraum werden...
Wie schön wäre es ganz schnell und unkompliziert die Hofeinfahrt oder die Terrasse gepflastert zu bekommen. Schon lange schiebt man diese schwere ungeliebte Arbeit vor sich her. Nicht jeder ist in der Lage bei den derzeit geltenden Handwerkerpreisen diese Arbeiten mal so einfach ausführen zu lassen.
Wie schön und passend ist es dann eines Tages so ein Angebot per Flyer im Briefkasten zu haben?
Es wird auf den Flyern mit deutschen Firmennamen geworben, doch diese sind oft ausgedacht. Versucht man die Betriebsadresse ausfindig zu machen, stößt man hier ins Leere.
Daher Vorsicht bei solchen Angeboten und vor allem, wenn gar keine Adresse, sondern nur eine Telefonnummer angegeben ist unter der sich jemand auf Englisch oder mit englischem Akzent meldet.
Rabatte, Rabatte – entscheiden Sie sich sofort! Oder lieber doch nicht…
Es kommt auch häufig vor, dass der Auftragnehmer direkt beim Kunden klingelt und seine Dienste anbietet.
In der Regel wird mit Rabatten aufgeboten, die natürlich nur sofort gelten, um Druck beim Kunden aufzubauen. Es wird suggeriert, dass sich eine günstigere Gelegenheit nicht so schnell wieder bieten wird. Mithin werden die Arbeiten innerhalb der nächsten 2 Tage ausgeführt, wenn nicht sogar unverzüglich begonnen.
Dieses ist nur möglich, weil die Kolonne bereits hinter der nächsten Ecke wartet und mit den Arbeiten beginnen kann.
Ruck zuck geht es dann voran, doch plötzlich...
Sind die alten Steine erst einmal weggerissen, kommt es nicht selten vor, dass einer der Arbeiter an Sie herantritt und mitteilt, es könne nicht weitergearbeitet werden. Es habe sich herausgestellt, dass die Kosten für die beauftragten Arbeiten doch höher ausfallen. Nur gegen Zahlung eines Vorschusses in bar werden die Arbeiten wiederaufgenommen.
Somit erfolgt die erste Ernüchterung und die zweite in den nächsten Tagen.
Die Arbeiten sind rasch verrichtet, jedoch bemerkt man sogleich einige Mängel. Von fachgerechter Ausführung ist hier keine Rede. Doch wohin soll man sich nur wenden, die Arbeiter sind bereits über alle Berge.
Was viele nicht wissen…
Der Auftrag ist erledigt und die Kolonne ist wieder abgerückt, doch wo sind eigentlich der ganze Schutt und die Materialrückstände geblieben?
Die liegen irgendwo im nächsten Wald- oder Feldweg und müssen auf Kosten aller Bürger durch den Landkreis Havelland entsorgt werden.
Folge: höhere Abfallgebühren für ALLE!
Eigentlich…
… sind für die Schuttentsorgung die Hauseigentümer verantwortlich!
Die untere Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde rät Bauherren/-innen eindringlich beauftragte Firmen vor Auftragserteilung zu überprüfen und nur seriöse Handwerksfirmen oder Garten- und Landschaftsbauunternehmen zu beauftragen. Anhaltspunkte zur Bewertung der Seriosität der Firma können hier eine nachvollziehbare Adresse des Firmensitzes, eine Bankverbindung und eine Steuernummer sein. Für Sie als Auftraggeber ist es wichtig von der beauftragten Firma einen Nachweis über den Verbleib bzw. der ordnungsgemäßen Entsorgung der angefallenen Abfälle zu erhalten.
Um Schaden für sich und andere abzuwehren, sollten Sie davon Abstand nehmen, die sogenannten „Tinker“ – ausländische Teerkolonnen und andere „Scheinfirmen“ – zu beauftragen. Wer diese Trupps bei der Arbeit sieht oder wem Aufträge angeboten werden, sollte sich beim Sachgebiet öffentliche Ordnung des Amtes Nennhausen (Tel.Nr. 033878 64931 oder unter 033878 6490) melden.